Warum wir jetzt eine Reform brauchen
19. September 2022
Um die AHV zukunftsfähig zu machen, müssen alle einen Beitrag leisten und eine Entscheidung zugunsten der Gesellschaft von heute und für die Menschen von morgen treffen.
Am kommenden Sonntag wird die Schweizer Stimmbevölkerung eine wichtige Entscheidung über das zentrale Sozialwerk AHV treffen. Wir werden immer älter und dürfen somit länger das Rentenalter geniessen. Das ist schön, aber was bedeutet das für unsere Altersvorsorge? Es bedeutet, dass die gegenwärtig ausgestaltete AHV in Anbetracht der gesellschaftlichen Entwicklungen nicht zukunftsfähig ist. Der Handlungsbedarf zeichnet sich schon länger ab, doch seit über 25 Jahren wurde keine Reform mehr erreicht. Es liegt in der Verantwortung der Politik, vorausschauend zu planen. Je später gehandelt wird, desto einschneidender werden die Massnahmen sein. Es ist nicht verantwortungsvoll, einfach abzuwarten, bis ein Sanierungsfall vorliegt.
Mit der «AHV21»-Reform soll das wichtigste Sozialwerk der Schweiz bis 2030 stabilisiert werden. Die Reform wird von allen Teilen der Gesellschaft getragen und ist solidarisch ausgestaltet. Mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer leisten alle einen Beitrag an die Stabilisierung der AHV. Mit der schrittweisen Erhöhung des Frauenrentenalters werden die Beiträge für die Frauen erhöht und somit für alle gleichgestellt. Ist dieser Schritt für die Frauen jetzt gerechtfertigt?
Es stimmt, dass die Frauen bei den Pensionskassenleistungen benachteiligt sind, es stimmt, dass es eine unerklärte Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen gibt und es stimmt, dass Frauen mehr unbezahlte Arbeit leisten. Diese Themen sind anzugehen und die aktuelle Diskussion zeigt, dass hier klare Erwartungen bestehen. Deswegen als Protestaktion die «AHV21» abzulehnen, ist nicht sachgerecht. Um die AHV zukunftsfähig zu machen, müssen alle einen Beitrag leisten und eine Entscheidung zugunsten der Gesellschaft von heute und für die Menschen von morgen treffen. Deshalb stimme ich am 25. September 2x Ja zur «AHV 21».
Rahel Amacker, Einwohnerrätin Die Mitte