Die Reduktion der Vermögenssteuer ist sehr moderat
6. November 2022
Angeblich profitieren nur 331 Multimillionäre von der Steuervorlage des Kantons. Allein in Bottmingen aber sind es gemäss Jahresbericht der Gemeinde 216 Haushalte (4.8%), welche 77% der Vermögens-Steuern bezahlen. Das sind in der Mehrheit keine Multimillionäre, sondern brave Sparer, die ihr Leben lang das Geld nicht verjubelt, das Eigenheim abbezahlt und für das Alter ein finanzielles Polster aufgebaut haben. Sie werden mit dem Eigenmietwert und der Vermögenssteuer ausserordentlich stark belastet und jetzt auch noch in die Ecke der geizigen Geldsäcke gestellt. Die Tatsache, dass Bottmingen zu den grossen Zahlern im Finanzausgleich gehört, ist 35 Haushalten (0.78%) zu verdanken, die 18% der Einkommenssteuer bezahlen. Diese Steuerzahler sind mehrheitlich älter. Einige werden in den nächsten Jahren sterben und ihre Liegenschaften kaum von ebenso vermögenden Personen bezogen werden, solange die Steuern in Dornach oder Rheinfelden günstiger sind. Bereits schon einmal mussten hier die Steuern wegen Wegfalls von zwei Steuerzahlern erhöht werden. Setzt sich dieser Trend fort, wird Bottmingen mittelfristig keinen wesentlichen Beitrag in den Finanzausgleich mehr leisten, was die kleinen Nehmergemeinden dann besonders zu spüren bekommen. Die finanziellen Folgen der Vorlage sind übrigens für den Kanton mit jährlich rund 27 Mio. Franken bei 4‘140 Mio. Umsatz, also 0.65%, moderat. Was kurzfristig nach einem kleinen Verlust aussehen mag, ist langfristig eine Investition in den Erhalt des Steuersubstrats. Aus diesem Grund ist die Änderung des Steuergesetzes am 27. November zu unterstützen.